Nach dem fulminanten Sieg der Vorwoche gegen die SPG SV Wallern/St. Marienkirchen ging die SU Strasser Steine St. Martin / M als Tabellenführer der Oberösterreichliga in den siebten Matchtag. Weil erwähnter Konkurrent heute aufgrund eines Corona-Verdachtsfalls beim Gegner SPG Pregarten zum Zuschauen verdammt war, winkte aus Sicht der Nimmervoll-Truppe mit einem Sieg gegen den SV Grün- Weiß Micheldorf ein satter, wenn auch vorübergehender Vorsprung von sechs Zählern auf das Team aus dem Trattnachtal. Schlussendlich fuhr man auch den erhofften Favoritensieg ein, musste aber einen herben Rückschlag einstecken.
Topchancen auf beiden Seiten, aber keine Treffer
Vor 300 Zuschauern entwickelte sich eine Partie, welche sich vom Start weg auf einem hohen Niveau bewegte. Die SU St. Martin, mit dem Selbstvertrauen und der Abgeklärtheit eines Tabellenführers ausgestattet, ließ immer wieder die Qualität in den eigenen Reihen aufblitzen, wenngleich es über weite Strecken nicht der Tempofußball war, der in der jüngeren Vergangenheit so begeistert hatte. Dies lag auch und vor allem daran, dass der SV Grün-Weiß Micheldorf mit einem eindeutigen Matchplan agierte: Mit einer Fünferkette stand man in der Defensive grundsätzlich kompakt und schaffte es insbesondere, die so gefährlichen Flügelspieler des Kontrahenten im Zaum zu halten. Trotzdem kam St. Martins Stürmer Jindrich Rosulek gleich zwei Mal vor das Tor der Micheldorfer, konnte aus jeweils aussichtsreicher Position aber kein Kapital schlagen. Auf der anderen Seite war es der beste Angreifer der Liga Antonio Dukic, der für die offensiven Highlights sorgte. Auch er fand Topchancen vor und war nach einer halben Stunde dem Führungstreffer ganz nahe, als er den Ball aus der Distanz an die Querlatte setzte.
Tor des Tages und zwei Ausschlüsse
In der 54. Minute nahm der Übungsleiter der Hausherren Dominik Nimmervoll einen Doppeltausch vor, brachte mit Albi Muharemi und Simon Schauberger zwei neue Offensivkräfte. Und diese brauchten nur wenige Augenblicke, um auf Betriebstemperatur zu sein. 56. Minute: Schauberger schickt den flinken Muharemi perfekt. Zweitgenannter fackelt nicht lange und knallt das Leder zum 1:0 in die Maschen. Wieder einmal waren es Joker, die dem Match ihren ganz persönlichen Stempel aufdrückten. Mittlerweile ist es ohnehin ligaweit bekannt, dass die SU St. Martin über eine qualitativ enorm hochwertige Bank verfügt, welche den Spitzenreiter in die Lage versetzt, einem im Laufe der Partie schon etwas müde gewordenen Gegner noch einmal richtig zuzusetzen – zweifelsohne ein zentraler Erfolgsfaktor in diesen Wochen. In der Folge legten die Gastgeber den Fokus auf eine kompakt stehende Defensive und versuchten dabei, in Umschaltmomenten gefährlich zu werden. Diese Konter spielte man meist aber unsauber zu Ende. In der 63. Minute dann eine folgenschwere Aktion: Nach einem Zweikampf zwischen Rosulek und Dukic kam es zu einem Gerangel, in welches sich auch Micheldorfs Abwehrmann Andreas Baschinger einmischte – Konsequenz: Rosulek sah glatt Rot, Baschinger die Ampelkarte. Beide werden ihrer Mannschaft bei den kommenden Aufgaben fehlen. In einer zerfahrenen Partie, in der sich dann vieles im Mittelfeld abspielte, kamen die Gäste nicht mehr wirklich zwingend vor das Gehäuse der Mühlviertler. Somit blieb es beim knappen Heimsieg des Favoriten, der dadurch die Tabellenführung festigte.
Stimmen zum Spiel:
Dominik Nimmervoll (Trainer SU St. Martin):
„Es war ein harter, aber verdienter Sieg. Die Zuschauer glauben, dass wir in jedem Spiel vier Tore machen. Wir haben aber gewusst, dass das Spektakel nicht so weitergehen kann. Dass wir nun sechs Punkte Vorsprung auf Wallern haben, ist nicht wichtig für uns. Wir wissen, dass sie zwei Spiele weniger haben. Natürlich ist es ein Traum, dass wir da ganz oben stehen. Die Herausforderung ist nun, dass wir die Spannung hochhalten. Meine Mannschaft macht das aber sehr gut. Sie hat einen tollen Charakter.“
Die Besten: Albi Muharemi (LMF), Marco Magauer (ZMF)
Gerald Dickinger (Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf):
„Ein Remis wäre heute verdient gewesen gegen eine spielstarke Mannschaft. Es war eine Kampfpartie. Defensiv sind wir hervorragend gestanden. Das Gegentor darf so aber nicht passieren, zumal wir noch davon geredet haben, dass auf den schnellen Albi Muharemi nach seiner Einwechslung besonders zu achten ist.“
Der Beste: Thomas Helmberger (IV)