Mit Stefan Hinterkörner steht seit Sommer ein neuer Mann mit Regionalliga-Erfahrung am Seitenrand der SU Vortuna Bad Leonfelden, die ihrerseits in die zweite Saison in Oberösterreichs höchster Spielklasse geht. Zum Auftakt der LT1 OÖ-Liga musste der Neo-Coach mit seinen Mannen die Reise zum letztjährigen Zehntplatzierten, dem SV Haidlmair Grün-Weiß Micheldorf, antreten. Dort legte man einen Auftakt nach Maß hin und ging schlussendlich hauchzart, aber doch, als Sieger vom Platz. 2:1 der Endstand.
Micheldorf mit Dominanz ohne Ertrag
Nach einer kurzen Anlaufzeit beider Mannschaften übernahm zunächst die Heim-Elf das Ruder, ließ Ball und Gegner über weite Strecken gut laufen und schaffte es, in der Offensive dem Kontrahenten immer wieder entscheidend zuzusetzen. Dabei sorgte die Feichtl-Truppe insbesondere mit hinterlistigen Bällen in den Rücken der Abwehr für gehörig Trubel im Defensivverbund der Mühlviertler. Einziges Manko: die Chancenauswertung. So waren es im Abschluss der Grün-Weißen meist nur wenige Zentimeter, die einen Torerfolg verhinderten. Von den Gästen kam mit Hinblick auf die Abteilung Attacke eher wenig, man war vorwiegend damit beschäftigt, den immer wieder anrollenden Kontrahenten auf Schlagdistanz zu halten. Somit ging es torlos in die Kabinen.
Später Doppelschlag beschert Gästen drei Punkte zum Start
Nach dem Seitenwechsel spielte sich ein weitgehend unverändertes Bild ab: Die Micheldorfer blieben die klar bestimmende, agilere, ja schlicht und ergreifend zielstrebigere Mannschaft. Die letztlich überfällige Führung besorgte Robin Mayr-Fälten nach idealem Stangl-Pass in Minute 70. Damit schien der Offensivdrang der Gastgeber allerdings schlagartig ein Ende genommen zu haben, kippte die Spielcharakteristik doch plötzlich zugunsten der Elf von Neo-Coach Hinterkörner. Diese kamen angesichts des nun tiefer angelegten Pressings der Hausherren besser zur Entfaltung, präsentierten sich im letzten Drittel kurzerhand eiskalt, und drehten binnen zehn Minuten die Partie noch mehr oder minder aus dem Nichts. Zunächst versenkte Mario Kaiser die Kugel im Micheldorfer-Gehäuse, mit Ablauf der regulären Spielzeit stellte Leon Ilic den Spielverlauf nach einem Konter auf den Kopf. Der Einstand von Übungsleiter Stefan Hinterkörner somit doch noch gerettet.
Stimme zum Spiel:
Falko Feichtl (Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf):
„Das ist, denke ich, die mit Abstand bitterste Niederlage, seit ich hier in Micheldorf Trainer bin. Wir waren über 75 Minuten die bessere Mannschaft und geben das Spiel durch unnötige Fehler aus
der Hand. Das hat auch nichts mit dem Gegner zu tun, die Tore haben wir uns letztlich selber geschossen.“
Der Beste: Stepan Krunert (ZDM, SU Bad Leonfelden)