Auswärtspunkt in Bad Schallerbach


Als leichter Favorit ging der im Ranking der LT1 OÖ-Liga besser klassierte SV sedda Bad Schallerbach ins heutige Kräftemessen mit dem SV Haidlmair Grün-Weiß Micheldorf, der sensationell in die Rückserie gestartet war, zuletzt aber gegen die Union Mondsee einen Dämpfer kassiert hatte. Ein Match, das gleich mehrere Höhepunkte und zwei absolut konträre Halbzeiten zu bieten hatte, brachte schlussendlich keinen Sieger hervor.

 

Micheldorfer mit komfortabler Pausenführung

Was der SV sedda Bad Schallerbach heute vor knapp 250 Zuschauern in Hälfte eins bot, gibt in gewisser Art und Weise Rätsel auf. Immer wieder begünstigte man durch kapitale Eigenfehler die Angriffsbemühungen des Kontrahenten. Der Gast nahm jene Geschenke gerne an, schlug in Hälfte eins gleich drei Mal zu und ließ den neutralen Beobachter schnell auf den Gedanken kommen, dass die besser klassierte Renner-Elf heute in ein Debakel schlittern könnte. In der 33. Minute markierte Micheldorfs Felix Gerstmayer mit einem Schuss ins kurze Eck von der Strafraumkante das 0:1. Nur vier Minuten später erhöhte Teamkollege Thomas Helmberger, der nach einer Ecke mit dem Kopf zur Stelle war, auf 0:2. Unmittelbar danach wechselte Bad Schallerbachs Trainer Erich Renner gleich zwei Mal, um die Mannschaft wachzurütteln und irgendwie auf das Spielgeschehen Einfluss nehmen zu können. Eines vorweg: Jene personellen Veränderungen wirkten erst mit Verzögerung. Zunächst setzte es nämlich den dritten Dämpfer für nun völlig überrumpelte Gastgeber: Nach sehenswerter Kombination schoss Micheldorfs Marko Jadric zum 0:3 ein (45.).

 

Hausherren kehren ins Spiel zurück

Nach Wiederanpfiff zeigte der SV sedda Bad Schallerbach endlich eine Reaktion, spielte extrem dominant und schnürte den Kontrahenten phasenweise richtig ein. In Minute 51 markierte Stürmer Alexander Fröschl das 1:3 mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck nach schöner Einzelaktion. Sieben Minuten später beinahe der Anschlusstreffer, der vorgerückte Innenverteidiger Valentin Frank scheiterte nach einem Eckball per Kopf aber an einem auf der Linie klärenden Micheldorf-Akteur. Die Heimischen blieben weiter enorm druckvoll und verkürzten in Minute 64 auf 2:3 durch Fröschl, der nach einem Foul an Offensivkollege Daniel Gremsl den fälligen Strafstoß scharf, zentral versenkte. Die Micheldorfer wurden nun mit rollenden Angriffen konfrontiert und warfen alles rein, um den knappen Vorsprung irgendwie über die Zeit zu bringen. Daraus wurde aber nichts: Nach guten Chancen von Ivica Zelic und Dominik Stadlbauer schnürte Fröschl einen Hattrick und traf gekonnt zum 3:3 (85.). Es war gewissermaßen eine Kopie seines ersten Tores an diesem denkwürdigen Abend, der weitere Geschichten parat hatte – wenn auch unschöne. In der Schlussphase musste Micheldorfs Keeper Georg Offenthaler mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung mit der Rettung abtransportiert werden. Nicht unterwähnt bleiben darf: Zwei Mal forderte der Gastgeber in den letzten Minuten einen weiteren Elfmeter, als Gremsl zu Fall gebracht wurde beziehungsweise der Ball einem Micheldorfer Akteur an die Hand sprang. Der Pfiff des Unparteiischen blieb aber jeweils aus.

 

Stimmen zum Spiel:

Erich Renner (Trainer SV sedda Bad Schallerbach): „Das waren zwei konträre Halbzeiten. Aufgrund der zweiten Hälfte hätten wir uns den Sieg verdient. Wir haben da dem Gegner unser Spiel aufgezwungen und viele Chancen vorgefunden.“

 

Falko Feichtl (Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf): „In der ersten Hälfte haben wir super gespielt. Nach dem Seitenwechsel haben wir es nicht geschafft, die hohen Bälle zu verteidigen. Ich hoffe, dass unserem Torhüter nichts Gröberes passiert ist.“

 

Die Besten: Alexander Fröschl (ST, SV sedda Bad Schallerbach), Daniel Gremsl (ST, SV sedda Bad Schallerbach), Marko Jadric (ST, SV Grün-Weiß Micheldorf)



Foto: Thomas Netopilik

Text: Ligaportal