Nach einem ganz starken Herbst in der Oberösterreich-Liga hatte sich der SV Grün-Weiß Micheldorf zu Beginn der Rückserie augenscheinlich schwergetan, sofort wieder in den Rhythmus zu finden. Dass man mittlerweile aber wieder die nötige Stabilität erlangt hat und gleichsam an tolle Leistungen der jüngeren Vergangenheit zu erinnern vermag, bewies man heute, als man den Tabellennachbarn SPG Algenmax Pregarten in einer kurzweiligen, hochinteressanten Partie die Grenzen aufzeigte. Schlussendlich siegte man dank einer furiosen Anfangsphase mit 4:3.
Ligadino mit perfektem Start
Vor knapp 400 Zuschauern erwischten die Micheldorfer die Gäste absolut am falschen Fuß und setzten dem Kontrahenten durch körperbetontes, griffiges Spiel sofort enorm zu. Die Gradascevic-Truppe kam mit jenem aggressiven Auftritt überhaupt nicht zurecht, ließ sich überrumpeln und fing sich in den ersten 20 Minuten bereits drei Gegentore. Dafür verantwortlich: David Klausriegler (7.), Harun Karic (16.) und Jakob Obernberger (20.). Wer dachte, dass die Heimischen damit eine Vorentscheidung herbeigeführt hatten, wurde eines Besseren belehrt – weil er schlichtweg die Rechnung ohne die SPG machte, die mit Fortdauer der Begegnung endlich den Fight auf tiefem Geläuf annahm, zusehends das Vertrauen in die eigenen Stärken fand und schlichtweg Mentalität zeigte. Für den Anschlusstreffer reichte es in Hälfte eins aber noch nicht.
Starke Reaktion der Gäste
In der 54. Minute belohnten sich die Pregartner endlich für einen nun klar verbesserten Auftritt und schrieben erstmals an in einer Partie, in welcher man dem Gegner nun weitestgehend auf Augenhöhe begegnete. Stürmer Orhan Vojic köpfte nach einem vom aufgerückten Defensivmann Daniel Petrovic verlängerten Ball zum 3:1 ein. Nur sieben Minuten später sorgte man dafür, dass ein ohnehin schon rassiges Match wieder so richtig heiß wurde. Der kurz vor der Halbzeit eingewechselte Dominik Mayrwöger besorgte nach einem Birklbauer-Schuss mittels Abstauber den Anschlusstreffer. Hoffnung keimte wieder auf im Lager der SPG Pregarten. Eben jene machte aber ein offensiv stets präsenter und im vordersten Drittel enorm effizient agierender Gegner in Minute 69 wieder zunichte. David Kühhas stellte die einigermaßen komfortable Zwei-Tore-Führung mit einem abgefälschten Schuss wieder her. Davon ließ sich aber der Gast, der im bisherigen Verlauf der Partie die Erkenntnis gewann, dass man den Micheldorfern sehr wohl wehtun kann, keineswegs entmutigen. In Minute 80 haderte man dann mit einer Schiedsrichter-Entscheidung, als die Pfeife nach einer Aktion im Strafraum der Heimelf stumm blieb. Die Pregartner wollten dabei ein Handspiel gesehen haben. Aufopferungsvoll kämpfende Mühlviertler blieb daher nur noch die Möglichkeit, in der Nachspielzeit Ergebniskosmetik zu betreiben. Sebastian Schröger markierte in der 94. Minute per Kopf nach einem Freistoß das 4:3. Der am Ende irreparable Schaden war heute eben schon in der Anfangsphase entstanden.
Stimme zum Spiel:
Gerhard Steiner (Club Management SPG Pregarten):
„Wenn man schon so früh mit 0:3 in Rückstand liegt, darfst du nicht jammern, wenn du am Ende verlierst. Wir haben die ersten 30 Minuten einfach komplett verschlafen. Micheldorf ist der verdiente Sieger. Ein Remis wäre heute aber drinnen gewesen.“
Der Beste:
SV Grün-Weiß Micheldorf: David Klausriegler (ST) – von der Redaktion ausgewählt