Nach dem 1:0-Heimsieg der Vorwoche gegen die Union St. Florian reiste der SV Grün-Weiß Micheldorf selbstredend mit breiter Brust zum SV sedda Bad Schallerbach, wo man den nächsten großen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der Oberösterreich-Liga setzen wollte. Dies konnte schlussendlich realisiert werden. Gegen mittlerweile bemitleidenswerte Gastgeber siegte man mit 2:0. Die sedda-Elf, insgesamt das bessere Team, verlor nicht nur das dritte Match in Folge, sondern mit Miliam Guerrib, der glatt Rot sah, auch ihren Kapitän und wichtigsten Offensivakteur.
Führung quasi mit dem Pausenpfiff
Vor in etwa 300 Zuschauern hatte die Renner-Truppe vom Start weg mehr von der Partie. Und das war angesichts der extrem schwierigen Tabellensituation durchaus beachtlich. Man nahm die Zweikämpfe an, agierte richtig giftig gegen den Ball und zeigte sich kreativ nach Eroberung desselben. Guerrib und Offensivpartner Manuel Schönberger fanden in Durchgang eins Top-Chancen vor, schafften es aber nicht, den Underdog in Führung zu bringen. Besser, weil genauer machte es Micheldorfs Patrick Bilic, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 0:1 besorgte. Der Winterneuzugang war von Antonio Dukic perfekt in Szene gesetzt worden und in weiterer Folge mit einem Flachschuss ins lange Eck erfolgreich.
Zwei weitere Dämpfer für den SV Bad Schallerbach
Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Heimischen Vorteile und schafften es, durch ein kompaktes Auftreten den Kontrahenten nicht wirklich zur Entfaltung kommen zu lassen. In der 62. Minute dann aber eine Szene, der neben den insgesamt beiden Treffern an diesem Abend absolut spielentscheidender Charakter zukam. Guerrib sah nach einem taktischen Foul auf Höhe der Mittellinie glatt Rot – eine harte Entscheidung. Der Umstand, dass der Gastgeber fortan in Unterzahl agierte, änderte an der Statik der Partie zunächst aber wenig. In der Schlussphase fand man dann die dicke Chance auf den Ausgleichstreffer vor – und das in doppelter Hinsicht. Der aufgerückte Defensivspezialist Florian Madlmayr kam gleich zwei Mal in aussichtsreicher Position zum Abschluss. Er verfehlte das anvisierte Ziel aber jeweils. Indes machte Micheldorfs David Klausriegler in der 3. Minute der Nachspielzeit den Deckel drauf, indem er einen Konter perfekt abschloss. Schon davor wurden die Gäste bei Umschaltsituationen gefährlich, ließen die nötige Präzision aber immer wieder schmerzlich vermissen.
Stimmen zum Spiel:
Erich Renner (Trainer SV Bad Schallerbach):
„Das war niemals eine rote Karte. Die Niederlage ist sehr bitter. Wir waren die klar bessere Mannschaft. Das notwendige Glück in der Offensive hat aber gefehlt.“
Hubert Zauner (Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf):
„Wir nehmen die drei Punkte gerne mit. Mit der Leistung bin ich aber nur bedingt zufrieden. Man muss das alles aber auch vielleicht etwas relativieren. Die Anspannung ist seit ein paar Wochen schon ziemlich spürbar.“
Die Besten: Valerian Hüttner (TW), Thomas Helmberger (IV)