Sowohl für die Union Edelweiss als auch für den SV Grün-Weiß Micheldorf waren die ersten Runden der Oberösterreich-Liga nur bedingt nach Wunsch verlaufen. Heute kam es zum direkten Aufeinandertreffen in der Landeshauptstadt. Schlussendlich behielten die Heimischen die Oberhand und verschärften somit die Situation bei der Dickinger-Truppe, welche als nunmehr einziges siegloses Team der Liga ans Tabellenende abrutschte.
Pausenführung für die Linzer
Vor in etwa 250 Zuschauern schockte die Union Edelweiss den Kontrahenten bereits nach wenigen Augenblicken ein erstes Mal an einem Abend, der für die Kremstaler maximal bitter verlaufen sollte. Zweite Minute: Handspiel im Strafraum der Gäste. Edelweiss-Stürmer Kenan Ramic stellte in der Folge auf 1:0 vom Elfmeterpunkt. Die Micheldorfer ließen sich von jenem frühen Dämpfer aber wenig beeindrucken, versuchten, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, und schafften es, insbesondere über die Flügel Druck zu erzeugen. Etwas Zählbares sprang dabei nicht heraus – auch und vor allem deshalb, weil man die nötige Konsequenz im vordersten Drittel schmerzlich vermissen ließ.
Nervenaufreibende Schlussphase samt Anschlusstreffer und Platzverweis
Nach Wiederanpfiff blieb der SV Grün-Weiß Micheldorf das aktivere Team, stets gewillt, sich für eine bis dato ansprechende Leistung endlich zu belohnen. Am Zug war in der 64. Minute aber wieder der Gastgeber, der dem Kontrahenten auf eindrucksvolle Art und Weise zeigte, was gnadenlose Effizienz bedeutet. Jonas Broser zog in den Strafraum und versenkte die Kugel gekonnt im langen Eck. Die Dickinger-Elf investierte in der Folge noch mehr, um einen insgesamt enorm stabil auftretenden Defensivverbund der Union Edelweiss irgendwie in Verlegenheit zu bringen. Dies gelang in Minute 88. Nach einem Freistoß von Antonio Dukic lenkte Edelweiss-Keeper Lukas Kitzmüller den Ball an die Latte, von wo aus das Spielgerät zum eingewechselten Ajas Karic sprang, der per Abstauber erfolgreich war. In der Folge wurde es hektisch: Der SV Grün-Weiß Micheldorf wollte in der Schlussminute ebenfalls ein Handspiel im Strafraum des Gegners gesehen haben. Dieses Mal ertönte aber kein Pfiff. Emrah Krizevac, der erst vier Minuten zuvor Gelb gesehen hatte, äußerte darüber seinen Unmut und kassierte die Ampelkarte
StimmeN zum Spiel:
Harald Kondert (Trainer Union Edelweiss):
„Der Sieg war nicht unbedingt verdient. Wir haben eben unsere Chancen genutzt und die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht.“
Die Besten: Lukas Kitzmüller (TW), Saldin Pezic (ZDMF)
Gerald Dickinger (Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf):
„Wenn er den Elfmeter in der zweiten Minute gibt, dann muss er jenen in der Nachspielzeit auch geben. Der Platzverweis war zu hart. Emrah hat sich nur geärgert, aber nichts in Richtung des Schiedsrichters gesagt. Edelweiss hat um ein Tor mehr geschossen und ist daher der verdiente Sieger. Ein Remis wäre für uns heute auf alle Fälle drinnen gewesen.“
Der Beste: Manuel Gudeljevic (ZDMF)